Medizinische Strahlenereignisse

Überall, wo Menschen arbeiten, können Fehler passieren. Wenn sie im Zusammenhang mit der Nutzung ionisierender Strahlung in der Medizin auftreten, werden sie medizinische Strahlenereignisse genannt. Wenn diese auftreten, ist die Patientensicherheit gefährdet, zum Beispiel wenn Personen verwechselt oder Anwendungen mit einer zu hohen Strahlendosis durchgeführt werden.

Über alle diese Fehler muss innerhalb eines Spitals, eines radiologischen Institutes oder einer Praxis Buch geführt werden. In regelmässigen Abständen trifft sich eine interne interdisziplinäre Arbeitsgruppe. Dort arbeiten medizinische und andere Fachpersonen zusammen. Sie analysieren gemeinsam die gemeldeten Fehler und leiten Verbesserungsmassnahmen ab. Diese Verbesserungsmassnahmen müssen dann umgesetzt werden, um die Strahlenanwendungen für die Patientinnen und Patienten (aber auch für das Personal) sicherer zu machen.

Manche dieser medizinischen Strahlenereignisse – es sind diejenigen, bei denen ein höheres Risiko für Patientinnen und Patienten besteht – müssen an das Bundesamt für Gesundheit BAG gemeldet werden.

Alle medizinischen Strahlenereignisse, die dem BAG gemeldet werden, werden durch das BAG analysiert. So sollen vor allem systematische Fehler oder solche, die in gleicher Art in verschiedenen medizinischen Institutionen auftreten, herausgefiltert werden. Im Anschluss können auch andere Anwender in der Schweiz vor dem Auftreten eines solchen Fehlers gewarnt werden und Vorsichtsmassnahmen ergreifen.

Alle medizinischen Strahlenereignisse eines Kalenderjahres werden zusammengefasst. Sie werden in statistischer Form nach Art des Ereignisses, aber auch in Kurzberichten im Jahresbericht der Abteilung Strahlenschutz veröffentlicht (Jahresberichte Strahlenschutz und Dosimetrie ). Informationen zu besonders schwerwiegenden Ereignissen werden laufend auf der BAG-Webseite veröffentlicht (Radiologische Ereignisse ).

Die am häufigsten gemeldeten medizinischen Strahlenereignisse sind, mit einem Anteil von aktuell rund 40%, die Patientenverwechslungen. Das bedeutet, dass die falschen Patientinnen und Patienten mit hohen Strahlendosen untersucht oder im Rahmen einer Therapie bestrahlt wurden.

In der Radiotherapie werden die höchsten Patientendosen appliziert. Hier kann jeder Fehler zu einer gravierenden Schädigung des Patienten führen.

Sie können als Patientin oder Patient selber einen Beitrag zu Ihrer Sicherheit leisten 

In Spitälern und radiologischen Instituten warten Patientinnen und Patienten für verschiedene Untersuchungen manchmal im gleichen Wartebereich. Es ist möglich, dass Sie durch unaufschiebbare Notfalluntersuchungen oder Verzögerungen erst später an der Reihe sind als es bei der Terminvergabe geplant wurde 

Fragen Sie nach, wenn Sie mit einem anderen als Ihrem Namen aufgerufen oder angesprochen werden 

Melden Sie sich beim zuständigen Personal, wenn Sie glauben, dass : 

  • nicht Sie, sondern ein anderer Patient bzw. eine andere Patientin gemeint ist.
  • Sie falsche Untersuchungen oder Behandlungen erhalten sollen.
  • Sie irrtümlich zu einer Untersuchung oder Behandlung abgeholt werden.
     

Achten Sie darauf, dass 

  • Sie dem Fachpersonal Ihren korrekten Vor- und Nachnamen sowie Ihr Geburtsdatum mitteilen. Legen Sie gegebenenfalls einen Ausweis mit Ihrem Bild vor.
  • das Personal Ihren Namen kennt bzw. Sie immer korrekt angesprochen werden.
  • das Personal Ihre Identität immer überprüft, bevor Sie Transporte, Untersuchungen, Behandlungen, Eingriffe etc. erhalten.
  • alle Angaben auf Ihrem Patientenarmband korrekt sind – sofern Sie eines tragen.
  • Sie, wenn Ihr Patientenarmband entfernt wurde, sofort ein neues erhalten.
     

Wenn Sie Zweifel haben, wenden Sie sich umgehend an das Fachpersonal: 

  • Könnten Sie, bevor Sie mit der Untersuchung beginnen, zur Sicherheit meinen Namen und mein Geburtsdatum mit mir abgleichen?
  • Ich wurde gerade mit einem falschen Namen angesprochen. Können Sie bitte überprüfen, ob wirklich ich gemeint bin?
     

Damit leisten Sie einen wesentlichen Beitrag dazu, nicht mit einer anderen Patientin oder einem anderen Patienten verwechselt zu werden und deshalb eine falsche Untersuchung oder Behandlung zu erhalten.

Letzte Änderung 17.01.2024

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Kontakt

Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Strahlenschutz
Schwarzenburgstrasse 157
3003 Bern
Schweiz
Tel. +41 58 462 96 14
E-Mail

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