Studie zu innerinstitutionellen Prozessen in der stationären Praxis

Wie wird interprofessionelle Zusammenarbeit in stationären Settings derzeit gelebt? Wie wirkt sich dies auf die Effizienz und die Versorgungsqualität aus? Welche sind die Chancen und Herausforderungen interprofessioneller Sitzungen? Das sind die drei Hauptfragen, mit denen sich dieses Projekt beschäftigt hat.

Die Ergebnisse dieser Studie ermöglichen, die Gruppenprozesse an interprofessionellen Sitzungen besser zu verstehen und die bei der Teambildung und -führung zu bewältigenden Herausforderungen zu ermitteln. Das Forschungsprojekt liefert Resultate zu zwei verschiedenen Settings der Gesundheitsversorgung (Rehabilitation und Innere Medizin) und zu zwei Sprachregionen (Deutschschweiz und Romandie), sodass Empfehlungen für die ganze Schweiz formuliert werden können.

Forschungsfrage, Ziel und methodisches Vorgehen

Die Hauptforschungsfrage dieses Projekts lautete: Wie wird interprofessionelle Zusammenarbeit in stationären Settings derzeit bereits organisiert, um die Effizienz und die Versorgungsqualität des Gesundheitswesens zu erhöhen? Wo besteht konkreter Handlungsbedarf und wer müsste hierfür die (Haupt-)Verantwortung übernehmen?

Ziel der Studie war einerseits ein besseres Verständnis der Auswirkungen unterschiedlicher Vorgehensweisen (Praktiken, Prozesse, Organisation usw.) auf die Effizienz und den reibungslosen Ablauf von interprofessionellen Sitzungen. Dabei ging es darum, die Herausforderungen bei der Durchführung von interprofessionellen Sitzungen zu ermitteln, insbesondere durch die Analyse der Organisationsstrukturen und der interprofessionellen Praktiken. Zudem sollte mit diesem Forschungsprojekt untersucht werden, welche Sitzungen als effizient empfunden werden und welche Herausforderungen die Schulung und Führung eines interprofessionellen Teams beinhaltet.

Die Forschungsfragen wurden mit zwei sich ergänzenden Analyseansätzen untersucht. Einerseits wurden mit Videoaufzeichnungen von interprofessionellen Sitzungen die darin enthaltenen Konversationen systematisch analysiert. Andererseits wurden auf Basis der Videoaufzeichnungen semidirektive Interviews mit Führungskräften und Teamleitenden durchgeführt und ausgewertet.

Das Forschungsprojekt identifizierte insgesamt drei Hauptfaktoren für die Effizienz von interprofessionellen Sitzungen: (1) interprofessionelle Beziehungen, (2) kollaborative Kompetenzen und (3) Sitzungsorganisation.
Die gezielte Schulung der Teams für die Durchführung von interprofessionellen Sitzungen sei sehr wichtig, da so die für die Sitzungen erforderlichen Kompetenzen (z.B. effiziente Kommunikation, Fähigkeit zur Anpassung etc.) entwickelt werden könnten.

Laufzeit: November 2017 bis Dezember 2019

Projektleitung: Veronika Schoeb, PhD, Haute Ecole de Santé Vaud (HESAV)

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Letzte Änderung 29.09.2020

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