Studie zum Potenzial interprofessioneller Zusammenarbeit im Gesundheitswesen

Kann eine stärkere interprofessionelle Zusammenarbeit dazu beitragen, den Fachkräftemangel zu mindern und gleichzeitig die Versorgungsqualität zu erhöhen und Kosten zu senken? Falls ja, wie? Die Studie gibt Antworten.

Die Studie weist darauf hin, dass interprofessionelle Zusammenarbeit (IPZ) insgesamt über ein deutliches Potenzial verfüge, die Versorgungsqualität sowie die Patientensicherheit und -zufriedenheit zu verbessern. IPZ wirke zwar nicht unmittelbar gegen den Fachkräftemangel, könne aber dazu beitragen, die Situation der Fachkräfteverfügbarkeit zu stabilisieren, weil sie positiven Einfluss auf die Berufsverweildauer haben könne. Das Potenzial von IPZ, die Kosteneffizienz zu steigern, sei im Rahmen dieser Studie nicht nachweisbar, da IPZ von den befragten Institutionen nicht mit dem Ziel der unmittelbaren Kostenreduktion eingeführt worden sei.

Forschungsfrage, Ziel und methodisches Vorgehen

Die Fragestellung dieser Studie lautete: «Welches Potenzial hat die IPZ von universitären und nicht-universitären Berufen hinsichtlich der Verbesserung der Versorgungsqualität, der Reduktion des Fachkräftemangels und der Kostensenkung (Effizienzsteigerung) im schweizerischen Gesundheitswesen?»

Sie verfolgte dabei drei Ziele:

  • Erkenntnisse gewinnen zum Bedarf an IPZ je Setting (ambulant, intermediär, stationär) mit Blick auf bessere Versorgungsqualität;
  • Erkenntnisse gewinnen zu setting-spezifischen Potenzialen (ambulant, intermediär, stationär) der IPZ mit Blick auf die Ziele bessere Versorgungsqualität, reduzierter Fachkräftemangels und mehr Effizienz (bestes Kosten-Nutzen-Verhältnis, Beitrag zu Kostensenkungen);
  • Empfehlungen an das BAG: Mit welchen Massnahmen lässt sich die IPZ am besten fördern? Auch hier im Hinblick auf Versorgungsqualität, Fachkräftemangels und Effizienz.

Das Forschungsprojekt gliederte sich in drei Phasen. Es verfolgte einen Ansatz mit verschiedenen Methoden. Dabei haben die Verantwortlichen ein umfassendes Wirkungsmodell entwickelt, mit welchem sie diejenigen Faktoren und Wirkungszusammenhänge identifizieren konnten, welche für eine erfolgreiche Interprofessionalität relevant sind.

Laufzeit: Juni 2017 bis Mai 2019

Projektleitung: Prof. Dr. Barbara Haering, Econcept, Zürich, in Zusammenarbeit mit dem Institut universitaire de formation et de la recherche en soins des Universitätsspitals Lausanne und der Universität Lausanne

Weiterführende Themen

Gesundheitsberufe

Welche Kompetenzen benötigen Gesundheitsfachpersonen für die Pflege und Behandlung eines wachsenden Anteils älterer Menschen? Was motiviert sie, was macht sie krank?

Publikationen im Bereich Interprofessionalität im Gesundheitswesen

Hier finden Sie alle Publikationen zum Teil «Modelle guter Praxis» des Förderprogramms «Interprofessionalität im Gesundheitswesen».

Letzte Änderung 08.10.2019

Zum Seitenanfang

Kontakt

Bundesamt für Gesundheit BAG
Abteilung Gesundheitsversorgung und Berufe
Sektion Weiterentwicklung Gesundheitsberufe
Schwarzenburgstrasse 157
3003 Bern
Schweiz
E-Mail

Kontaktinformationen drucken

https://www.bag.admin.ch/content/bag/de/home/das-bag/publikationen/forschungsberichte/forschungsberichte-interprofessionalitaet-im-gesundheitswesen/forschungsberichte-interprofessionalitaet-M4-potenziale.html