Berichte über Tätigkeiten Ethikkommissionen und Humanforschung

Bern, 24.11.2023 – Forschung am Menschen in der Schweiz: Ein Blick auf das Jahr 2022. Nach den Herausforderungen der Covid-19 Pandemie normalisiert sich die Anzahl der Forschungsprojekte in der Schweiz und liegt nahe am Niveau vor der Pandemie.

Der Bericht über die Tätigkeiten der Ethikkommissionen und Humanforschung im Jahr 2022 bietet einen detaillierten Einblick in die Entwicklungen und Aktivitäten im Bereich der Forschung am Menschen in der Schweiz.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich im Jahr 2022 nach den vielfältigen Herausforderungen der Covid-19 Pandemie die Anzahl Forschungsprojekte, welche durch die sieben Ethikkommissionen geprüft und bewilligt wurden, in der Schweiz wieder normalisiert hat; sie befindet sich somit knapp unter dem Niveau von vor der Pandemie.

Eine Grafik vergleicht die Anzahl der bewilligten Forschungsprojekte (klinischer Versuch, Forschung mit Personen, aber kein klinischer Versuch und Weiterverwendung von gesundheitsbezogenen Personendaten und/oder biologischem Material) von 2017 bis 2022

Ungeachtet der Post-Pandemie-Normalisierung zeichnen sich in den Augen der Ethikkommissionen in diversen Bereichen anspruchsvolle Herausforderungen ab. Diese umfassen die Handhabung von Forschung mit Medizinprodukten im europäischen Kontext sowie komplexe Fragestellungen bezüglich der Digitalisierung in der Forschung, insbesondere im Hinblick auf künstliche Intelligenz, Big Data und dezentralisierte klinische Studien.

Insgesamt verdeutlicht der Bericht, dass die Schweiz weiterhin eine aktive Rolle in der Humanforschung spielt. Die Ethikkommissionen haben eine zentrale Funktion bei der Gewährleistung ethischer und rechtlicher Standards.

Der «Statistikbericht – Human Research in Switzerland 2022» bestätigt die Normalisierung der Anzahl Studien auf das Niveau vor der COVID-19 Krise. Die statistischen Analysen, die in Zusammenarbeit mit Swissethics und dem Departement Klinische Forschung der Universität Basel auf Basis der Daten des «Business and Administration System for Ethics Committees» (BASEC) erstellt wurden, zeigen folgende Ergebnisse:

  • Im letzten Jahr wurden gesamthaft 2407 klinische Versuche eingereicht und 2014 Versuche genehmigt. Angesichts des anhaltenden Rückgangs der COVID-19-bezogenen Forschungsanträge bei den Ethikkommissionen wurde beschlossen, in den Tabellen und Grafiken nicht mehr zwischen COVID-19-spezifischen Anträgen zu unterscheiden.
  • Die meisten Gesuche wurden bei der Ethikkommission Zürich, gefolgt von der Ethikkommission Nordwest- und Zentralschweiz und der Commission cantonale d ‘éthique de la recherche sur l'être humain eingereicht.

Koordinationsstelle Forschung am Menschen

Seit Inkrafttreten des Humanforschungsgesetzes 2014 informiert die Koordinationsstelle Forschung am Menschen (Kofam) des BAG jährlich über die Tätigkeiten der kantonalen Ethikkommissionen für die Forschung sowie weiterer Prüfbehörden, die in den Bewilligungsprozess von Humanforschungsprojekten involviert sind.

Zudem erstellt sie seit 2016 jährlich eine statistische Übersicht zur Art und Anzahl der Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit Swissethics, dem Dachverband der kantonalen Ethikkommissionen. Die Kofam hat die Aufgabe, die Prüfbehörden zu koordinieren und die Öffentlichkeit über deren Tätigkeit zu informieren. Sie führt unter www.kofam.ch eine eigene Webseite.

Letzte Änderung 24.11.2023

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