Evaluation der Gesundheitsversorgung für Asylsuchende

Bern, 24.8.2023 – Eine externe Evaluation zur Gesundheitsversorgung in Asylzentren des Bundes (BAZ) und in Kollektivunterkünften der Kantone (KAZ) hat ergeben, dass der Zugang der Asylsuchenden zur Gesundheitsversorgung gewährleistet ist. Es gibt aber Optimierungspotential, etwa zur besseren sprachlichen Verständigung oder bezüglich der Impfungen.

Das BAG hat in Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat für Migration (SEM), der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) und der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK) eine externe Evaluation der Gesundheitsversorgung für Asylsuchende in Auftrag gegeben.

Gegenstand der Evaluation sind die Massnahmen des Konzeptes «Gesundheitsversorgung für Asylsuchende in Asylzentren des Bundes und in den Kollektivunterkünften der Kantone (PDF, 1 MB, 30.10.2017)». Das Konzept soll den Zugang zur Gesundheitsversorgung für Asylsuchende sicherstellen. Hauptziel ist es, übertragbare Krankheiten und andere akute Gesundheitsprobleme rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Evaluation hat den Stand der Umsetzung der Massnahmen untersucht, die Zweckmässigkeit und Wirkung der Massnahmen beurteilt und das Optimierungspotential abgeleitet sowie Empfehlungen formuliert.

Zentrale Ergebnisse der Evaluation

Die Evaluation zeigt, dass die zentralen Massnahmen des Konzeptes implementiert wurden. Die umgesetzten Massnahmen werden weitgehend als zweckmässig beurteilt.

Auf Bundesebene werden das Konzept und seine Massnahmen mehrheitlich umgesetzt und die Gesundheitsversorgung für Asylsuchende ist in den Asylzentren des Bundes (BAZ) gewährleistet. Auf Kantonsebene wird das Konzept teilweise nicht in allen Punkten umgesetzt, da es keine rechtliche Verbindlichkeit hat und die Kantone unterschiedlich organisiert sind. So gibt es einige Kollektivunterkünfte der Kantone (KAZ), in welchen keine qualifizierten Pflegefachpersonen angestellt sind. Pflegefachpersonen spielen eine wichtige Rolle in der direkten Gesundheitsversorgung: Bei der Triage der medizinischen Behandlung von Asylsuchenden sowie der allfälligen Zuweisung zur Ärzteschaft. Insgesamt ist die Gesundheitsversorgung der Asylsuchenden in den KAZ heterogener als in den BAZ, was auch damit zu tun hat, dass die Gesundheitsversorgung in den einzelnen Kantonen unterschiedlich gewachsen ist.

Aus der Evaluation ergeben sich verschiedene Empfehlungen, um die Umsetzung zu optimieren. Diese betreffen z.B. Massnahmen zur besseren sprachlichen Verständigung oder zu den Impfungen. Die bestehenden Impfpläne sollen darum ergänzt werden, u.a. gestützt auf die in zwei Asylregionen gemachten Erfahrungen mit «Impfequipen» für grössere Impfaktionen.

Schlussprodukte und Stellungnahme

Die Produkte der Evaluation sowie die Stellungnahme der Steuergruppe der Evaluation finden Sie auf der BAG-Webseite «Evaluationsberichte Übertragbare Krankheiten»:

  • Schlussbericht
  • Executive Summary
  • Stellungnahme der Steuergruppe

Letzte Änderung 28.08.2023

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